Wednesday, October 12, 2011

Fw: H-ASIA CONF REPT Image - Object - Performance: Mediality, and Communication in Early Modern Contact Zones of Latin America and Asia, Hamburg (fwd)

----- Original Message -----
From: "Frank F Conlon" <conlon@U.WASHINGTON.EDU>
To: <H-ASIA@H-NET.MSU.EDU>
Sent: Thursday, October 13, 2011 1:36 AM
Subject: H-ASIA CONF REPT Image - Object - Performance: Mediality, and
Communication in Early Modern Contact Zones of Latin America and Asia,
Hamburg (fwd)


> H-ASIA
> October 12, 2011
>
> Conference Report: Image – Object – Performance: Mediality
> and Communication in Early Modern Contact Zones of Latin
> America and Asia
>
> (x-post H-Soz-u-Kult)
> *********************************************************************
> From: H-Net Reviews:
>
> Image – Object – Performance: Mediality and Communication in
> Early Modern Contact Zones of Latin America and Asia. Hamburg:
> Emmy-Noether- Forschergruppe „Text, Bild, Performanz: Wandel
> und Ambivalenz kultureller Ordnungen in kolonialen Kontaktzonen
> (Provincia de Charcas und Philippinen, 17.-18. Jahrhundert)",
> Universität Hamburg, 30.05.2011-01.06.2011.
>
> Reviewed by Astrid Windus
> Published on H-Soz-u-Kult (October, 2011)
>
>
> Image – Object – Performance: Mediality and Communication in
> Early Modern Contact Zones of Latin America and Asia
>
> Der internationale Workshop „Image – Object – Performance:
> Mediality and Communication in Early Modern Contact Zones
> of Latin America and Asia" fand vom 30.5. bis 01.06.2011
> an der Universität Hamburg statt. Organisiert wurde die
> Veranstaltung von der am Historischen Seminar
> derselben Universität angebundenen Emmy-Noether-
> Forschungsgruppe „Text, Bild, Performanz: Wandel und
> Ambivalenz kultureller Ordnungen in kolonialen Kontakt-
> zonen (…)" (DFG). Der Workshop konnte aufgrund einer Co-
> Finanzierung von Gerda-Henkel-Stiftung, DFG und dem
> Historischen Seminar der Universität Hamburg realisiert
> werden.
>
> An der Tagung nahmen insgesamt 22 Wissenschaftlerinnen
> und Wissenschaftler aus Deutschland, Spanien, Brasilien,
> Mexiko, Argentinien, Bolivien und den Philippinen teil.
> Die Beiträge stammten aus den Disziplinen der
> Geschichtswissenschaft, Kunstgeschichte/Visual Studies,
> Literaturwissenschaft, Archäologie und kulturellen
> Anthropologie. Der Workshop war zudem für weitere
> Wissenschaftler/innen, Studierende und allgemein
> Interessierte geöffnet. Die Teilnehmenden waren aufgrund
> ihrer inhaltlichen, methodischen und regionalen
> Forschungsschwerpunkte eingeladen worden, die sie innerhalb
> der verschiedenen Disziplinen verfolgen und die
> Anschlussfähigkeit mit dem Thema und dem methodischen
> Ansatz der Veranstaltung aufwiesen. Die Zusammensetzung
> der Beitragenden war zudem so gewählt, dass ein möglichst
> intensiver Austausch zwischen erfahrenen Forscher/innen und
> Nachwuchswissenschaftler/innen in unterschiedlichen
> Qualifikationsphasen stattfinden konnte. Die individuellen
> Präsentationen von promovierten bzw. habilitierten
> Wissenschaftler/innen wurden deshalb ergänzt durch kollektive
> Beiträge von Promovierenden aus drei Nachwuchsgruppen.
>
> Die Veranstaltung thematisierte die Frage nach Formen,
> Strukturen und Medien von Kommunikation und Repräsentation
> innerhalb frühneuzeitlicher transkultureller
> Kommunikationsräume dreier außereuropäischer Regionen:
> Lateinamerika, Philippinen und Indien. Von zentraler
> Bedeutung war dabei die interdisziplinäre Auseinander-
> setzung auch mit nicht-textbasierten Untersuchungsquellen
> und -materialien aus den durch verschiedene Arten des
> Kulturkontakts (zum Beispiel Eroberung, Missionierung,
> Diplomatie) geprägten Forschungsregionen. Ausgehend von
> unterschiedlichen Themen und methodisches Zugängen der
> Beitragenden wurde über die Perspektiven und Probleme der
> Einbeziehung von Visualität, Materialität und Performanz
> als Kategorien kulturwissenschaftlicher Analyse in
> historischen Fragestellungen reflektiert. Der sowohl
> methodisch wie auch regional vergleichende Ansatz des
> Workshops verfolgte dabei den Anspruch, die Ergebnisse
> auch über ihre jeweilige räumliche Verankerung hinaus
> für die kulturwissenschaftliche Theoriebildung nutzbar
> zu machen und allgemeine Aussagen zu den Mechanismen
> transkultureller Kommunikation in kulturellen
> Kontaktzonen der frühen Neuzeit zu treffen.
>
> Die begrenzte Zahl an ausgewählten Teilnehmern sowie der
> zeitliche Rahmen ermöglichten einen intensiven Austausch
> sowohl über die Einzelbeiträge als auch über die zur
> Diskussion gestellten methodischen Fragen. Die zentralen
> Ergebnisse der Präsentationen und Diskussionen sollen an
> dieser Stelle kurz zusammengefasst werden.
>
> 1. Die Verwendung kulturell determinierter Begriffe,
> zum Beispiel „values" (in Austauschprozessen) oder
> „conversion" (in religiöser Kommunikation) als
> analytischer Kategorien zur Untersuchung menschlicher
> Kommunikation hat sich in mehreren Beiträgen als
> problematisch erwiesen. Was ist unter diesen
> Begriffen zu verstehen, wie werden sie von den
> beteiligten Akteuren verstanden? Wie können wir uns
> von unserer eigenen kulturellen Gebundenheit
> beim Gebrauch dieser Termini lösen? Diese Fragen
> gehen unter anderem zurück auf das in den Kultur-
> wissenschaften altbekannte Phänomen der „Abwesenheit
> nicht-europäischer/indigener Stimmen" in den Quellen.
>
> 2. Neue Perspektiven im Hinblick auf die Einbezie-
> hung nicht-europäischer Akteure kann der Rekurs auf
> nicht-textbasierte Quellen bieten. Hieraus ergeben sich
> jedoch eine Reihe methodischer Probleme, denn die
> Beschäftigung mit Objekten oder performativen
> Phänomenen findet meist über den Rückbezug auf Texte
> oder Abbildungen statt, das heißt auf sprachliche bzw.
> visuelle Repräsentationen von Objekten oder Handlungen.
> Dies wirft die Frage nach dem eigentlichen Charakter
> des untersuchten Mediums auf und wie mit diesen
> Effekten von Intermedialität umzugehen ist.
>
> 3. Trotz der Vielzahl methodischer Schwierigkeiten, die
> die Arbeit mit unterschiedlichen Medientypen mit sich
> bringt, wurde von den Teilnehmenden die Notwendigkeit
> dieser Arbeitsweise für eine transkulturelle Kultur-
> geschichtsschreibung nachdrücklich bestätigt. Auf-
> grund des hierfür erforderlichen Spezialwissens
> erfordert dies jedoch die Bereitschaft zu bzw. den
> Ausbau intensiver interdisziplinärer Zusammenarbeit,
> ohne die die Aneignung neuer Methoden, aber auch die
> Formulierung innovativer Fragestellungen an das zu
> bearbeitende Material nicht zu realisieren ist.
>
> 4. Verschiedene Beiträge aus den unterschiedlichen
> Regionen zeigten, dass die performative Ebene der
> Bedeutungsproduktion eine medienübergreifende und -
> verbindende Schlüsselfunktion in menschlichen
> Kommunikationsprozessen einnimmt. Die Produktion wie
> auch die Rezeption von Bildern, Objekten und Texten
> erfolgen in Form performativer Akte und bringen
> Kommunikationsräume hervor, die entsprechend ihres
> kulturellen Kontextes bedeutungsstiftend wirksam werden.
> „Performanz" ist deshalb auch in der Auseinandersetzung mit
> visuellen und materiellen Artefakten stets mitzudenken.
>
> 5. Der vergleichende Blick auf die verschiedenen latein-
> merikanischen und siatischen Kontaktzonen wurde von den
> Teilnehmenden als überaus ergiebig mpfunden, um
> eingefahrene Sichtweisen auf die jeweils „eigene"
> Untersuchungsregion zu durchbrechen und übergreifende
> methodische Fragen uf einer breiteren empirischen Basis
> zu diskutieren. Dabei wurde auch eutlich, dass die
> spezifischen historiographischen Traditionen der
> einzelnen Regionen, die die Entwicklung und den Stand
> der Forschungen owie Methodologie und Theoriebildung
> erheblich beeinflussen, in der orschungsarbeit unbedingt
> berücksichtigt werden müssen.
>
> 6. Das in mehreren Beiträgen thematisierte Problem der
> „Lesbarkeit" und nalyse transkultureller Ikonographien
> verdeutlichte, dass gerade in iesem Bereich die
> Fortentwicklung bestehender methodischer Ansätze und
> Theorien notwendig sind. Diese müssen in der Lage sein,
> die Grenzen raditioneller Ikonographie, Form- und
> Stilanalyse zu überwinden und leichzeitig flexibel
> in ihren Interpretationen bleiben. Eine besondere
> erausforderung stellt dabei, wie das Konzept „multipler
> Lesarten" bereits andeutet, neben der Produktion gerade
> auch die Ebene der ezeption visueller Repräsentationen
> durch die historischen Akteure dar.
>
> 7. Kulturwissenschaftliche Analysekategorien wie
> „Hybridität", Transkulturalität" und „Interkulturalität"
> wurden wiederholt als roblematisch hervorgehoben.
> Insbesondere das Konzept von „Hybridität" wurde rund seiner
> geringen Aussagekraft (wo fängt das „Hybride" an, wo hört es
> auf?) sowie der ihm impliziten Annahme, dass „hybride"
> Kulturphänomene aus „nicht-hybriden", das heißt
> „ursprünglichen", „ reinen", „unvermischten" Formen
> kultureller Praxis hervorgehen, wiederholt stark kritisiert.
> Andererseits ergaben die Diskussionen, dass es sich hierbei
> nicht ausschließlich um ein terminologisches Problem handelt,
> sondern dass der gegenwärtige Stand der Forschung es uns
> noch nicht ermöglicht, transkulturelle Kommunikation und
> Bedeutungsproduktion in ihren komplexen und multimedialen
> Dimensionen und Strukturen systemtisch zu erfassen und zu
> beschreiben. Um erneute Homogenisierungen zu vermeiden,
> sollten die erwähnten Kategorien deshalb nur im Kontext einer
> auf den jeweiligen Einzelfall bezogenen genauen Definition
> verwendet werden. Dabei ist die Historizität der Begriffe
> unbedingt zu berücksichtigen, denn die Wahrnehmung kultureller
> Phänomene als „transkulturell" entspricht nicht
> notwendigerweise der Sichtweise der historischen Akteure.
>
> Die in der abschließenden Diskussion und während der
> Veranstaltung geäußerten Kommentare der Beteiligten
> hinsichtlich Konzeption und seiner Inhalte waren
> überaus positiv. Hervorgehoben wurden das interdisziplinäre
> und internationale Teilnehmerfeld, der breite Rahmen für
> intensive Diskussionen, die konstante Rückbindung von Einzel-
> und Diskussionsbeiträgen an die konzeptionellen Vorgaben und
> die in der Planung aufgeworfenen methodischen Fragen sowie
> die komparatistische Perspektive, die Diskussionszusammenhänge
> zwischen Phänomenen aus Lateinamerika, Asien und Europa
> herstellte. Positive Resonanz wurde auch hinsichtlich der
> Vernetzung der drei Nachwuchsgruppen sowie des „Generationen
> übergreifenden" wissenschaftlichen Austauschs geäußert,
> in den sich alle beteiligten Gruppen aufgrund der offenen
> Diskussionsatmosphäre aktiv einbringen konnten Ein detail-
> lierterer Bericht zum Ablauf des Workshops auf Englisch
> findet sich auf der Website:
> <http://www.ahf-muenchen.de/Tagungsberichte/Berichte/pdf/2011/161-11.pdf>
> und auf der Projekthomepage <http://www.text-bild-performanz.de/>. .
>
> Konferenzübersicht:
>
> Astrid Windus, Eberhard Crailsheim: Opening remarks
>
> Panel I: Performative Production of Meaning
>
> Antje Flüchter (Universität Heidelberg): Exchanging a Globe
> for a Dress? Presents and Intercultural Communication in Early
> Modern India
>
> Eberhard Crailsheim (Universität Hamburg): The Baptism of
> Sultan Azim ud-Din of Jolo (1750) – A Performative Production
> of Spanish Colonial Power in the Philippines in the Context
> of the Regional Moro Conflict
>
> Otto Danwerth (Max Planck Institute for European Legal
> History, Frankfurt): Struggles about dead bodies and meanings.
> The treatment of indigenous corpses in late Inca and early
> colonial Peru
>
> Presentation of research projects
>
> PhD students from the junior research group „Cultures in
> Dialogue in the Andean World" (Niels Hecht, Maret Keller,
> Markus Scholz, Universität Heidelberg) present their projects
>
> Public evening lecture
>
> Reinhard Wendt (Fernuniversität Hagen): Communication and
> Performance:
> The „Fiesta" as a Medium for the Construction of Colonial
> Authority and Indigenous Identity in Early Modern Philippines
>
> Panel II: Visuality and Visual Systems
>
> Jens Baumgarten (Universidade Federal do São Paulo): The
> Production of Baroque Religiousness in Brazil
>
> Regalado Trota Jose (University of Santo Tomas, Manila):
> Islamic Designs on Catholic Church Bells? Questions in
> the Philippine Setting
>
> Maria Dolores Elizalde Pérez-Grueso (Center of Human
> and Social Sciences, CSIC, Madrid): China-Spain-Philippines:
> Images and Representations
>
> Margit Kern (Freie Universität Berlin): The Mass of Saint
> Gregory. A Feather Mosaic from 1539
>
> Presentation of research projects
>
> PhD students from the junior research group „Text, Image,
> Performance: Change and Ambivalence of Cultural Orders in
> Colonial Contact Zones" (Andrea Nicklisch, Imke Rath,
> Ulrike Bohse, Universität Hamburg) present their projects
>
> PhD students from the junior research group „Cultural
> Transfer as a Factor of State Building" (Barend Noordam,
> Gauri Paresher, Cluster of Excellence "Asia and Europe in
> a Global Context", Universität Heidelberg) present their
> projects
>
> Panel III: Communication and Materiality
>
> Peter Conrad Kröfges (Universidad Autónoma de San Luis
> Potosí): Material and Immaterial Manifestations of Cultural
> Contact in the Huaxteca of the 16th Century
>
> Astrid Windus (Universität Hamburg): The Creation of
> Sacredness: Material culture as a Factor of Trans-Cultural
> Knowledge Production in the Bolivian Altiplano (17th-18th
> Centuries)
>
> Panel IV: Intermediality
>
> Ana María Martínez Sánchez (Universidad Nacional de
> Córdoba, Argentina): Orality and scripture: Sermons as
> media of communication
>
> Ulrich Mücke (Universität Hamburg): One Text, Many
> Narratives. The Comentarios Reales by Inca Garcilaso de la Vega
>
>
> If there is additional discussion of this review, you may
> access it through the list discussion logs at:
> http://h-net.msu.edu/cgi-bin/logbrowse.pl.
>
> Citation: Astrid Windus. Review of , Image – Object –
> Performance: Mediality and Communication in Early Modern
> Contact Zones of Latin America and Asia.
> H-Soz-u-Kult, H-Net Reviews. October, 2011.
> URL: http://www.h-net.org/reviews/showrev.php?id=34378
>
> Copyright © 2011 by H-Net, Clio-online, and the author, all
> rights reserved. This work may be copied and redistributed for
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> by the author and usage right holders.
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